find-was.de - Populäre Irrtümer und Urban legends

Info
Kategorien
Legenden
Surftipps

Verschwörungstheorien zum 11. September 2001

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 behaupten, die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA seien die Folge einer Verschwörung, hinter der sie meist die US-Regierung und deren Geheimdienste vermuten. Oft gehen sie zudem von einer sekundären Verschwörung aus, mit der verhindert werden sollte, dass die angeblich wahren Hintermänner dieses Verbrechens durch die westlichen Medien entdeckt würden.

Der Artikel nennt die am meisten verbreiteten einzelnen Verschwörungsthesen und stellt die Argumente dafür und dagegen einander gegenüber.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Viele Webseiten im Internet sowie eine Reihe von Buchautoren vertreten verschwörungstheoretische Erklärungsmuster für die Ereignisse am 11. September 2001: u.a. Mathias Bröckers, Andreas von Bülow, Eric Hufschmid, Gerhard Wisnewski, Thierry Meyssan. Diese betrachten ihre Veröffentlichungen als gewöhnliche journalistische Hintergrund-Recherchen. Sie halten es für notwendig, vielen ungeklärten Fragen nachzugehen und Widersprüche der offiziellen Version aufzudecken. Sie sehen in manchen unverständlichen oder unbekannten Faktoren der bekannt gewordenen Ereignisabläufe Anhaltspunkte für eine Verschwörung zur Ausführung der Anschläge und Geheimhaltung der wahren Ursachen. Sie lehnen den Begriff Verschwörungstheorie dafür aber ab, da dieser negativ besetzt sei und keine unbefangene Prüfung ihrer Argumente zulasse.

Erhebliche Teile der Bevölkerung finden die Zweifel berechtigt und die alternativen Erklärungen glaubwürdig. Eine repräsentative Umfrage ergab laut Bericht der Wochenzeitung DIE ZEIT im Jahr 2004:

Fast jeder dritte Deutsche unter 30 hält es für möglich, dass die amerikanische Regierung die Terroranschläge vom 11. September 2001 selber in Auftrag gegeben hat... 78 Prozent der Befragten in diesem Alter glauben auch, aus Fernseh- und Presseberichten nicht die volle Wahrheit über die Attentate auf das World Trade Center und das Pentagon erfahren zu haben. Quer durch alle Altersgruppen meinen 19 Prozent der Bevölkerung, dass die US-Regierung hinter den Terrorangriffen auf New York und Washington stecken könnte.

In den USA sind die Skeptiker eine viel kleinere Minderheit, die sich aber zum Teil aktiv in den Medien präsentiert und organisiert.

Fast alle einzelnen Zweifel an der offiziellen Anschlagserklärung laufen darauf hinaus, dass die US-Regierung unter George W. Bush die Anschläge selbst inszeniert habe. Diese Verschwörungstheorie kam schon bald nach den Anschlägen des 11. Septembers 2001 auf. Sie fand aber erst seit dem Irakkrieg 2003 größere Verbreitung und Zustimmung, weil die US-Regierung selbst diesen Krieg mit den Anschlägen begründete und dies von der Weltöffentlichkeit überwiegend als Zwecklüge angesehen wird. Im Ergebnis traut man der US-Regierung zu, die Anschläge als Begründung für den Irakkrieg selbst herbeigeführt zu haben.

Dies widerspricht jedoch dem, was die große Mehrheit der Wissenschaftler, Staatsregierungen und Medien als tatsächliche Ursachen der Anschläge gelten lassen. Die Autoren der Verschwörungstheorien treffen daher ebenso wie die Qualität ihrer Recherchen auf erhebliche Kritik und Ablehnung.

„Die Regierung der USA steckt hinter den Anschlägen“

Zur Begründung dieser These werden Argumente angeführt, die das Interesse der USA am Irakkrieg mit den Ursachen der Anschläge in Beziehung setzen.

Argumente dafür

  • US-Präsident George W. Bush und einige der von ihm in die Regierung berufenen Kabinettsmitglieder sind mit der Ölindustrie und dem Neokonservatismus in den USA eng verbunden. Sie wollten die Stellung der USA als einzige verbliebene Supermacht schon vor dem Regierungsantritt von Bush ausdrücklich zur Sicherung ihrer ökonomischen und militärischen Vorrangstellung nutzen.
  • Gerade der 11.September 2001 gilt als Legitimation und Ausgangspunkt einer verstärkten unilateralen Kampagne, die weitgehend mithilfe von Lügen lanciert worden ist. Diese Kampagne, die den Irakkrieg zum Ergebnis hat, geht auf die neokonservative Agenda zurück, die Ölvorkommen im Nahen Osten und Zentralasien unter US-Kontrolle zu bringen. Dieses Ziel war schon Ende der 1970er Jahre anvisiert worden und war Teil einer Strategie, die Sowjetunion mithilfe der islamischen Minderheiten zu destabilisieren. Unmittelbare Folge des 11.Septembers war die frappierend schnelle Einrichtung von Militärbasen in den zentralasiatischen Republiken im Zuge des Afghanistankrieges
  • Bereits am 15. September 2001 forderte Donald Rumsfeld den Sturz von Saddam Hussein, obwohl dieser ganz sicher nicht der Urheber der Anschläge war. Daher erscheint es wahrscheinlich, dass der Irak-Krieg lange vor dem 11. September 2001 geplant war, um sich die irakischen Erdölreserven zu sichern und unter Kontrolle zu bringen.
  • Die UNO legitimierte den Sturz des Taliban-Regimes in Afghanistan und bildete eine Anti-Terror-Koalition, auf die sich die USA dann zum Teil auch im Irakkrieg stützen konnten. Hier stießen sie allerdings auf erhebliche Widerstände im UN-Sicherheitsrat.
  • Die US-Rüstungsindustrie (MIK) hat enorm von beiden Kriegen profitiert und erhielt über Jahre hinaus gesicherte Aufträge und neue Absatzmärkte.
  • Nach dem 11. September ließen sich umstrittene Gesetze zur "Terrorismusbekämpfung" wie der sogenannte Patriot Act, der zu mehr Überwachung und Einschränkung von Grundrechten führten, im US-Kongress und Senat viel leichter durchsetzen. Diese Gesetzesinitiativen waren aber schon vor dem 11.September ausgearbeitet worden

Argumente dagegen

  • Das Interesse der US-Regierung am Irakkrieg kann aufgrund der oben genannten Argumente als Tatsache gelten. Es beweist aber nicht ihr Interesse an den Anschlägen. Das wäre eine unzulässige Gleichsetzung des Nutznießers mit dem Verursacher. Aus einem möglicherweise erwünschten und willkommenen Ergebnis lassen sich nicht die Ursachen der Anschläge ableiten.
  • Dieses simple Schema ist ein Scheinargument, weil es keine wirkliche Erklärung anbietet. Es beruht auf dem klassischen Denkfehler, dass aus Absichten angeblich linear Ergebnisse folgen, weshalb umgekehrt von diesen linear auf die Absichten zurückgeschlossen werden könne. Solche Verschwörungstheorien unterschätzen immer die Komplexität der Realität.
  • Dabei ist die Frage „Wem nützt es?“ an sich unproblematisch, sogar nötig. Im Zusammenhang vorgefasster Verschwörungstheorie soll sie jedoch nur die bereits für sicher gehaltene These untermauern, dass die USA selber die Anschläge in Auftrag gegeben hätten.

„Die fingierten Anschläge sollten ein neues Feindbild erzeugen.“

Nach den Anschlägen leiteten die USA mit einem weltweiten Krieg gegen den Terrorismus eine Reihe von Präventivkriegen gegen die „Schurkenstaaten“, die Terroristen beherbergen, ein (siehe auch Bush-Doktrin). Um diesen geplanten Zweck zu erreichen, habe die westliche Welt nach dem Ende des Kalten Krieges und des Kommunismus einen Feindbildwechsel vollziehen müssen. Dazu seien die Terroranschläge des 11. September 2001 nötig gewesen.

Argumente dafür

  • Die USA definierten schon kurz nach dem Fall der Mauer "neuartige Gefahren unterhalb der Ebene der konventionellen Kriegsführung" und bezogen sich dabei explizit auf den Terrorismus (Nationale Sicherheitsstrategie von 1990).
  • Die westliche Öffentlichkeit wurde und wird verschiedentlich von ihren Regierungen und Geheimdiensten fehlinformiert: So wurde die Zustimmung zum 3. Golfkrieg mit teilweise falschen „Beweisen“ für ein angeblich neues irakisches Atomprogramm und für eine Zusammenarbeit von Saddam Hussein mit Al-Qaida herbeizuführen versucht.
    Zu diesem Zwecke führte Colin Powell den UN-Sicherheitsrat mit Fotos und Abbildungen z.B. von rollenden Chemielabors in die Irre, die später aber nie gefunden wurden. Die technischen Manipulationsmöglichkeiten zur Fälschung von Bild-Medien sind fast grenzenlos.

Argumente dagegen

  • Auch hier sind die in den Argumente enthaltenen Tatsachenbehauptungen kaum zu bestreiten. Sie vermischen aber erneut das Interesse der USA an den auf die Anschläge folgenden Maßnahmen mit ihren Ursachen.
  • Aus negativen Erfahrungen mit der Öffentlichkeitsarbeit der US-Regierung im Vorfeld des Irakkriegs wird hier linear eine Umkehrung der Beweislast gefolgert: Sie soll widerlegen, dass sie die Anschläge nicht selbst geplant habe.
  • Zugleich wird ihr die Glaubwürdigkeit dabei von vornherein abgesprochen. Die zielgerichtete Manipulation der Weltöffentlichkeit wird damit zum Dogma erhoben, das nicht mehr von Fall zu Fall kritisch geprüft, sondern ungeprüft vorausgesetzt wird. Dieses wird dann rückwirkend auf Ereignisse wie die Anschläge des 11. September 2001 übertragen.

Bei dieser monokausalen Ableitung werden jedoch bestimmte Tatsachen ausgeblendet oder unzureichend berücksichtigt:

  • Der wahabitische Islamismus, auf den Al-Qaida sich bezieht, sieht und bekämpft die USA und den Westen tatsächlich spätestens seit 1991 als Feind.
  • Das „Feindbild“ des Islam war in Ansätzen schon vor dem 11. September vorhanden. Es musste nicht erst neu aufgebaut werden. Damit wurden bereits früher Interventionen gerechtfertigt, ohne dass ein derartiges Verbrechen gegen die eigene Bevölkerung dazu nötig gewesen wäre.
  • Die Planung und Durchführung der Anschläge wurde von mehreren führenden Al-Qaida-Vertretern zugegeben. In seiner Videobotschaft an das amerikanische Volk vom 29. Oktober 2004 hat Osama bin Laden sich erstmals offen als Urheber der Anschläge des 11. September 2001 bekannt und die Verantwortung dafür übernommen.

„Der angerichtete Schaden war viel geringer als bei Terrorabsicht zu erwarten“

Die Annahme einer Terrorabsicht widerspreche dem tatsächlichen Ergebnis der Anschläge, das viele weniger Tote hervorrief als möglich gewesen wären. Auch die Zielauswahl passe nicht dazu. Setzt man das Interesse der US-Regierung am Irakkrieg und mit diesem Resultat der Anschläge in Beziehung, dann erscheinen beide als logische Einheit.

Argumente dafür

  • Der Zeitpunkt war schlecht gewählt: Im WTC befanden sich am Vormittag des 11. September nur etwa 10.000 (wovon ca. 2.500 starben) statt der möglichen 50.000 Menschen abends an einem Wochenende.
  • Muslimische Täter hätten sich als berechnende Terroristen eine wirkungsvollere Zeit für die Anschläge ausgesucht, etwa den Mittag oder Abend und einen Tag am Wochenende, um eine möglichst große Zahl Todesopfer zu erreichen.
  • Das Pentagon wurde genau an einer Stelle getroffen, die sich seit Monaten im Bau befand.
  • Das 4. Flugzeug hat keinen weiteren Schaden verursacht, da es vorher über unbewohntem Gebiet zum Absturz gebracht wurde.
  • Die Verwandten des Verdächtigen Osama Bin Laden wurden außer Landes geschafft, während für alle anderen Ausländer ein Flugverbot bestand. Sie wurden offiziell nie befragt und verhört.

Argumente dagegen

Die genannten Details sind jedes für sich aus eigenen Ursachen erklärlich und werden erst dadurch zu Indizien für eine US-Verschwörung gegen das eigene Volk und die Welt, wenn man von dieser bereits überzeugt ist:

  • Der Irakkrieg war nur eine und nicht die erste Folge der Anschläge. Hätten die USA diese dazu in Auftrag gegeben, dann hätten sie sofort auf den Irakkrieg gedrängt und dafür 2001 eventuell sogar ein UN-Mandat erhalten.
  • Der Schaden war keineswegs minimal: Insgesamt fast 3.000 Tote, enorme Zerstörung im Kernbereich Manhattans, eine geschwächte Binnenkonjunktur, ein jahrzehnte angeschlagenes Sicherheitsgefühl der Bevölkerung, aufwändige Anstrengungen zum Ergreifen der angeblichen Täter und angebliches Verhindern weiterer Anschläge wären einige der Folgekosten, die die US-Regierung dann von vornherein hätte einkalkulieren müssen. Dabei hätte sie viele unvorhersehbare Unwägbarkeiten in Kauf nehmen und ein hohes Risiko des politischen Scheiterns eingehen müssen. Das erscheint bei ihrem vorausgesetzten Machtinteresse kaum glaubhaft.
  • Man kann nicht davon ausgehen, dass die Täter möglichst viele Menschen töten wollten: Die Ziele hatten für sie unabhängig von der Opferzahl hohen Symbolwert, gerade auch das Pentagon als Zentrale des US-Militärs.
  • Die Annahme ist doppelbödig: Einerseits unterstellt sie den Tätern noch viel größere geplante Bosheit als die gezeigte, andererseits unterstellt sie den „wahren“ Tätern ein Vermeiden von zu hohen Opferzahlen, die mit den Tatsachen – fast 3.000 Tote – nicht übereinstimmt.
  • Der Zeitpunkt der Flugzeugentführung zeigt durchaus Berechnung, da die Täter in vollbesetzten Flugzeugen mit mehr Gegenwehr der Passagiere hätten rechnen müssen.
  • Dass sie die Südseite des Pentagon mit der Baustelle trafen, kann reiner Zufall gewesen sein oder mit der günstigsten Einflugschneise in Washington D.C. auf dieses Ziel erklärt werden.
  • Auch die Familie Bin Laden durfte nach Aussage der amerikanischen Untersuchungskommission zu den Anschlägen das Land erst verlassen, als der normale Flugverkehr wieder begonnen hatte. Hätte man sie zuvor ausgeflogen, wäre dies trotzdem kein Indiz für ein Komplott zum Verbergen angeblicher US-Anschlagspläne: Die US-Regierung hatte gerade wegen der notwendigen Verfolgung Osama Bin Ladens ein Interesse daran, die früheren ökonomischen Beziehungen zwischen den Familien Bin Laden und Bush und mögliche frühere Versäumnisse beim Verfolgen Osama Bin Ladens zu vertuschen. Das spricht eher für dessen tatsächliche Urheberschaft. - In diesem Sinne hat Michael Moore den Umgang der US-Behörden mit den Verwandten Osamas in seinem Film "Fahrenheit 911" interpretiert.

„Die Täter können keine Islamisten gewesen sein.“

Die Vielzahl der hinterlassenen „eindeutigen Spuren“ wirke wie gestellt und sei unglaubwürdig.

Argumente dafür

  • In Boston „hinterließen“ die angeblichen Täter arabische Flugpläne, Lehrvideos und einen Koran in Mietautos. Mindestens den Koran hätten Islamisten mitgenommen.
  • Sie buchten Inlandflüge, für die bislang keine Ausweiskontrolle bestand, ohne Notwendigkeit unter ihren wirklichen Namen.
  • Sie schrieben Abschiedsbriefe, die im Gepäck lagen, das scheinbar „zufällig“ am Flughafen hängengeblieb. Wäre das Gepäck mit an Bord gegangen, hätten die Adressaten die Abschiedsbriefe nie erhalten, da die Briefe mit dem Flugzeug verbrannt wären. Planende Selbstmordattentäter hätten die Briefe zuvor mit der Post versandt.
  • Dieses Verhalten widerspreche der sonst von Al-Qaida bekannten Vorgehensweise und Zurückhaltung von offiziellen Bekenntnissen. Die Täter hätten bei ihrer sonstigen professionellen Vorbereitung nicht solche Fehler begangen.
  • Sie seien nicht auf der Passagier-Liste der Flüge aufgelistet gewesen.
  • Sie hätten mit folgenden Militäraktionen gegen ihr Land rechnen müssen; diese hätten Islamisten, die die Araber einen wollten, nicht in Kauf genommen.
  • Es tauchte später abgesehen von den zurückgelassenen Dokumenten im Gepäck nie ein Bekennerschreiben Al Quaidas auf.

Argumente dagegen

  • Die Täter standen auf der Passagierliste und man kannte ihre Sitzplatznummern. Diese Liste wird aber bei Flugzeugtragödien üblicherweise nicht veröffentlicht, sondern nur eine Opferliste nach Abstimmung mit den Angehörigen. Viele Medien entfernten die Attentäter aus der Opferliste, so dass sich scheinbare "Lücken" unter allen Passagieren ergaben.
  • Kein einziger der Attentäter hatte für den planmäßigen Zielort der Maschine irgendwelche Hotels, Mietwagen oder sonstige nachvollziehbare Gründe für seinen Flug hinterlassen. Auch hinterließ keiner Angehörige, die sich um ihn sorgten oder deren Täterschaft in Frage zogen (Ausnahme: der Vater von Mohammed Atta).
  • Hier wird unterstellt, dass die Täter keine solchen Spuren hätten hinterlassen dürfen, weil sie sonst als „Schläfer“ Geheimhaltung pflegten. Dabei wird ignoriert, dass sie ja ohnehin nicht zurückkehren wollten.
  • Es ist fraglich, ob ein bekennender und gläubiger Moslem den Koran bei einem Selbstmordanschlag bei sich tragen (und vernichten) würde. Islamistische Selbstmordattentäter können den Koran durchaus beabsichtigt zurückgelassen haben, um der Nachwelt ihren Glauben mitteilen. Darin wäre dann auch ihr "Bekenntnis" zu finden.
  • Die Verfechter dieser Vermutungen erklären selber nicht, welche Absicht hinter den offenbar bewusst gelegten falschen Spuren stehen soll.

„Die Urheberschaft Bin Ladens ist unbewiesen.“

Es gebe keine stichhaltigen Beweise für die Täterschaft von Al-Qaida.

Argumente dafür

  • Das „Bekenner“-Video von Osama bin Laden sei kein Beweis, da es kein Schuldbekenntnis enthalte und der Text möglicherweise nur untergeschoben sei.
  • Kurz vor Beginn des Afghanistankrieges schlug das Taliban-Regime bzgl. Osama bin Laden eine international geführte Untersuchung vor und forderten von den USA Beweise für seine Verwicklung in die Anschläge. Beides vergeblich
  • Weiter gebe es (angebliche) Expertenmeinungen, wonach Bin Laden in mehreren Videos, in denen er die Mittäterschaft bei den Anschlägen vom 11. September 2001 zugibt, verschiedenste afghanische Dialekte spreche. Das deuten Verschwörungsanhänger als weiteres Anzeichen dafür, dass der „Terrorpate“ nur ein Auftragsprodukt geschickter Täuschung und mittelmäßiger Schauspieler sei.
  • Bin Laden werde vom FBI gar nicht wegen der Anschläge des 11. September gesucht (http://www.fbi.gov/mostwant/topten/fugitives/laden.htm)
  • Die Aussagen (angeblich) gefasster Al-Qaida-Mitglieder wurden mit Hinweis auf die nationale Sicherheit der USA bisher weder freigegeben noch unabhängig überprüft. Bislang hat man "die Nr.2 von Al-Qaida", dessen Verhaftung in Pakistan 2002 gemeldet worden war, noch immer nicht angeklagt

Argumente dagegen

  • Die Täter konnten z.B. durch die Aufnahmen von Flughafenkameras und gespeicherte Kreditkarteninformationen zu 100 Prozent sicher als gesuchte arabische Terroristen identifiziert werden.
  • Dass Bin Laden nicht vom FBI für die Anschläge vom 11. September gesucht wird, liegt daran, dass für ausländische Verbrecher die CIA und geheime Militäroperationen zuständig sind. Bin Laden wird wie andere Terroristen eingruppiert, wie http://www.fbi.gov/mostwant/fugitive/fo/nywanted.htm zeigt.
  • Alle Flugzeugpiloten des 11. September waren zeitgleich für etwa 2 Monate in Afghanistan und Pakistan, offensichtlich in Ausbildungslagern der Al-Qaida.
  • Bin Laden erwähnt Mohammed Atta in seinem Video namentlich und prahlt mit seinen architektonischen Kenntnissen, die er bei der Planung der Anschläge eingebracht habe. Dies wird durch unabhängige Übersetzungen (z.B. taz) bestätigt.
  • Die gefassten Al-Qaida-Mitglieder Ramzi bin asch-Schaiba und Chalid Schaich Muhammed hatten Kontakt sowohl zur Führungsebene der Al Quaida als auch zu den Flugzeugentführern und haben die Anschläge nach offizieller Darstellung gestanden. Dass ihre Aussagen unter Folter zustande kamen, ist nicht auszuschließen.
  • Das Attentat radikaler Islamisten auf das WTC im März 1993, abgehörte Telefonate im Vorfeld sowie die Fatwa von Osama Bin Laden, die zur Ermordung amerikanischer Zivilisten aufrief und diese rechtfertigte, sprechen für einen lange vorbereiteten Anschlagsplan gegen das WTC.

"Mitwisser der Anschläge haben mit vorherigen Aktienspekulationen davon profitiert"

Es habe kurz vor dem Attentat einen regen Handel mit Aktienpapieren von Versicherern des WTC, den beteiligten Fluggesellschaften oder mit diesen verbundenen Unternehmen gegeben. Insider hätten davon gewusst und daraus Kapital geschlagen.

Argumente dafür

  • In den Tagen unmittelbar vor dem 11. September 2001 soll es starke Kursrückgänge weltweit auf dem Aktienmarkt gegeben haben. Das zeigten Titelseiten, die an diesem Tag noch in Unkenntnis des Attentats erschienen.
  • Der Kauf von Put-Optionen, also die Spekulation auf weiter sinkende Kurse, lag „signifikant“ über dem Normalen. Die Presse berichtete später vereinzelt über solche auffälligen Spekulationen (z.B. San Francisco Chronicle, Archiv SEC Pressemitteilungen).
  • Die Kurslinien der betroffenen Airlines waren vor dem 11. 9. 2001 durch Puts aus dem Kursverbund aller anderen Airlines stark ausgebrochen.
  • Die Möglichkeit, durch Insiderwissen Geld zu verdienen, kann für Börsen-Profis unter den unbekannten Terroristen eine Finanzierungsquelle für weitere Terroranschläge gewesen sein (vgl. das Finanzsystem bei Bin Laden).
  • Weltweit wurde dazu eine Untersuchung eingeleitet. In Deutschland war das Bundesministerium für Finanzen dafür zuständig, das sich anfangs zuversichtlich zeigte, die Put-Käufe zurückverfolgen zu können.
  • Inzwischen wurden diese Fahndung nach den Käufern der Put-Optionen allerdings ergebnislos eingestellt. Warum, wurde in den deutschen Medien kaum erklärt. Offiziell wurde erklärt, dass die Rückverfolgung der Put-Käufe zu schwierig gewesen sei.
  • Nähere Informationen über die damaligen Transaktionen sollen angeblich unauffindbar sein: Doch dass Protokolle bzw. digital gespeicherte Aufzeichnungen dieser regen Geschäfte aus der Datenverarbeitung rein zufällig verschwanden, ist unglaubwürdig.

Argumente dagegen

  • Es gibt keine verifizierbaren Informationen hierzu. Es werden insbesondere keine Angaben dazu gemacht, welche Aktien (unter Angabe der Wertpapier-Kennnummer) denn nun Gegenstand dieser Auffälligkeiten gewesen sein sollen.
  • Die Kursverläufe der Fluggesellschaften „United Airlines“ und „American Airlines“ verliefen unauffällig (SEC-Pressemitteilung zum abschließenden Untersuchungsbericht mit Fazit: keine Auffälligkeiten gefunden).
  • Für ein angebliches „Verschwinden“ der entsprechenden Aufzeichnungen gibt es keine Hinweise.
  • Dass die Abwärtsbewegung der Aktienmärkte noch bis zum 11. September 2001 von vielen Ökonomen als „ungewöhnlich“ und durch „die reale Entwicklung nicht gedeckt“ bezeichnet wurde, ist selbst nicht ungewöhnlich.
  • Ein Marktgeschehen, das auf eine kommende Abschwächung der weltwirtschaftlichen Entwicklung hinweist, wird häufig von vielen Kommentatoren als „irrational“ bezeichnet, auch von solchen, die sonst volles Vertrauen in die Märkte haben.

Allerdings hätte auch ein anderes Ergebnis zu keinen Erkenntnissen über die Urheberschaft der Anschläge geführt.

„Die CIA wusste Bescheid.“

Es sei angesichts ihrer hochgerüsteten Geheimdienste undenkbar, dass die USA von den Angriffen überrascht wurden.

Argumente dafür

  • Die enormen Budgets der Geheimdienste NSA und CIA und solcher Systeme wie Echelon schlössen aus, dass die USA nichts von der Vorbereitung dieser Art Anschläge mitbekommen hätten.
  • Obwohl die USA angeblich nichts von den Anschlägen ahnten, konnten sie schon nach wenigen Stunden die angeblichen Täter identifizieren.
  • Nach Presseberichten z.B. der FAZ habe es Mitte August spezielle Warnungen vom BND, Mossad und weiteren Geheimdiensten vor Flugzeugentführungen gegeben. Die Zusammenarbeit dieser Dienste mit der CIA sei sonst gut. Daher sei deren reines Versagen unwahrscheinlich.
  • Gegen ein "Systemversagen" der Sicherheitsorgane spricht auch, dass deren Führungspersonal nicht zur Verantwortung gezogen wurde. Die Führungsspitze des FBI war erst eine Woche vor den Anschlägen neu besetzt worden und wurde danach beibehalten.
  • Die Täter sollen diverse Informationen zum 11. September per E-Mail verschickt oder über das Internet ausgetauscht haben. Afghanistan verfügte im Jahr 2001 nur über sehr wenige Internetanschlüsse. Die CIA, die fast alle dieser Anschlüsse im Persischen Raum überwacht, hätte also den Datenaustausch via Internet mitbekommen müssen.

Argumente dagegen

  • Kein noch so riesiges Budget schließt menschliche Fehler und Schlampereien aus. Bürokratische Apparate reagieren oft träge auf neue Gefahrenlagen und stellen ihre Organisation erst nach eingetretenen Katastrophenfällen darauf um.
  • Die Attentäter reisten unter ihren Namen und buchten vorab per Kreditkarte bei den Airlines. Sie standen daher mit korrekten Namen und Sitzplatznummern auf der Passagierliste der Airlines. Deren Computer hatten ihre Daten gespeichert, so dass sie den Ermittlern weltweit sofort für Fahndungen zur Verfügung standen. Nur die Fotos aller Terroristen fehlten für einige Wochen.
  • Geheimdienste erhalten ständig eine Flut von meist unbedeutenden Hinweisen. Erst im Nachhinein konnte man diejenigen Hinweise auf den 11. September herausfiltern, die in einer Kausalkette zu diesen Ereignissen führten. Diese im Vorfeld zu erkennen, war nur möglich, wenn man bereits mit einem konkreten Szenario dieser Art rechnen musste. Das Konzept der Terroristen war neuartig und traf die Geheimdienste trotz früher Warnhinweise unvorbereitet.
  • Nicht zwischen Geheimdiensten, aber zwischen ihnen und den Sicherheitsbehörden in den USA mangelte es an Informationsaustausch. Einzelne Warnungen wurden von Polizei zu FBI, FBI zu CIA nicht weitergeleitet und nicht als Puzzleteile eines Mosaiks zusammengesetzt.
  • Das WTC war schon 1993 Anschlagsziel von Islamisten gewesen. Das Szenario von Flugzeugangriffen, besonders auch auf das WTC, war der CIA seit 1998 als mögliche Gefahr bekannt. Seitdem gab es Hinweise auf von Al-Qaida geplante Flugzeugentführungen in den USA. Im Sommer 2001 gab es konkrete Hinweise auf Aufenthaltsorte von gesuchten Islamisten in den USA. Zudem weckten diese Misstrauen bei untergeordneten FBI-Beobachtern wegen ihrer Pilotenausbildung. Doch deren Warnungen erreichten nicht die zuständigen Stellen in der CIA-Hierarchie.
  • Hinzu kam, dass der ranghöchste Terrorexperte der US-Regierung, Richard Clarke, seit Januar 2001 regelmäßig dringende Warnungen vor bevorstehenden Terroranschlägen Al-Qaidas in den USA verschickte, die von Ministern ignoriert, erst am 4. September 2001 Thema einer Kabinettssitzung von George W. Bush waren und auch dann nicht ernstgenommen wurden. Die Anschläge wurden also vor allem deshalb nicht verhindert, weil die US-Regierung sich trotz genügend konkreter Warnhinweise nicht auf solche Anschläge vorbereitete.
  • Dieses menschliche und organisatorische Versagen widerspricht der unterstellten Verschwörung der US-Regierung und ihrer Geheimdienste zur Ausführung der Anschläge. Diese hätte akribische und umfassende Vorbereitungen vieler Ebenen erfordert. Diese hätten auch alle folgenden Untersuchungen vortäuschen müssen. Eine solche Täuschung der Weltöffentlichkeit zu planen und langfristig durchzuhalten, erfordert viel komplexere Erklärungen als die, die offiziell für die Anschläge gegeben wurden.
  • Da in den USA verschiedene Dienste miteinander konkurrieren, würde interne Geheimhaltung nicht dauerhaft genug funktionieren. Ein solches Komplott würde daher früher oder später auffliegen. Um das zu verhindern, hätten die obersten Drahtzieher alle Mitwisser umbringen müssen. Dies wäre irgendwann in ihrer sozialen Umgebung aufgefallen.
  • Der damalige Führer der CIA, George Tenet, ist inzwischen zurückgetreten. Auch andere Mitarbeiter der Geheimdienste wurden entlassen.

„Die CIA braucht Afghanistans Opium als Geldquelle.“

Die USA hätten die Taliban zunächst als Ordnungsfaktor in Afghanistan gefördert, dann ausgeschaltet, weil diese ihre wichtige Finanzquelle aus dem Drogenanbau verstopft hätten.

Argumente dafür

  • Die islamistischen Warlords in Afghanistan, darunter auch Bin Laden und die Taliban, erhielten von der CIA in den 1980er Jahren Finanz- und Militärhilfen.
  • Das Opium Afghanistans sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die schwarzen Kassen der Geheimdienste. Die CIA kontrolliere die Bewegung dieser Drogen weltweit.
  • Vor dem Krieg sei es den Taliban gelungen, den Opium-Mohn-Anbau in Afghanistan fast vollständig zu beenden, was anfangs noch von der USA als „vorbildlicher Schlag“ gegen Drogen gelobt wurde. (Dies rückt die Argumentation jedoch wieder in eine ganz andere Ecke, wenn man bedenkt, wie hoch der finanzielle Verlust für die CIA wäre; durch die Drogen sollen Milliarden von Dollars in die Kassen geflossen sein.)
  • Das habe die wichtigste Geldquelle der CIA – geheime, schnellflüssige Narco-Dollars – bedroht.

Argumente dagegen

  • Die Förderung der afghanischen Warlords geschah 1980. Der Aufbau von Ausbildungslagern für Terroristen in Afghanistan geschah seit 1991, nicht vorher. Die Taliban existieren erst seit ca. 1994. Seit dem Zweiten Golfkrieg hat Osama Bin Laden die USA zum neuen Hauptfeind des wahabitischen Dschihad erkoren.
  • Die Taliban hatten nicht den ganzen, sondern nur den wilden Opiumanbau sowie den Konsum durch Moslems in Afghanistan ausgeschaltet.
  • Den Export von Opium in nicht-islamische Länder unterbanden sie nicht, da sie Rauschgiftabhängigkeit von „Ungläubigen“ für wünschenswert hielten.
  • So sollte die allmähliche Zerstörung der nicht-islamischen, besonders der westlichen Staaten unterstützt werden.
  • Es gibt weder Belege noch Indizien dafür, dass die CIA den weltweiten Opium-Handel kontrolliert. Es gibt Belege dafür, dass die USA dem internationalen Drogenhandel den Kampf angesagt haben: jährlich Bombardierungen von Kokafeldern und Mafia-Quartieren in Kolumbien, der Presse für ihre Aufnahmen rechtzeitig vorher angekündigt.
  • Es gibt keinerlei Indizien dafür, dass die CIA den Anschlag auf das WTC gebilligt oder gar maßgeblich ausgeführt hat, um in Afghanistan ungestört weiter Mohn anbauen zu können.
  • Um einen Grund zu finden, die Taliban auszuschalten, hätte die CIA die Anschläge nicht gebraucht.

„Die Türme wurden gesprengt.“

Beide Türme des World Trade Centers in New York und andere, nicht direkt damit verbundene Gebäude, seien mit dem Erkennungsbild einer gezielten Sprengung eingestürzt.

Argumente dafür

  • Die Türme seien innerhalb von Sekunden zusammengestürzt, Beton sei zu Staubpartikeln geborsten – wie bei einer Sprengung. Dafür werden Fotos und Filmaufnahmen vom Einsturz der Gebäude angeführt, z.B. [1].
  • Eine Erdbebenwarte habe zu diesem Zeitpunkt signifikante seismische Wellen aufgezeichnet.
  • Es habe bereits 1993 einen Sprengstoffanschlag auf das WTC gegeben.
  • Der Augenzeugenbericht von Wiliam Rodriguez.

Argumente dagegen

  • Wiliam Rodriguez war kein Augenzeuge, sondern ein Ohrenzeuge. Da Schall durch Stahl mit ca. 2 km/s, durch Luft aber nur mit 0,3 km/s (oder umgekehrt?) geleitet wird, trafen erste Schallwellen zunächst am Fundament ein und wurden von unten nach oben wieder reflektiert (Prinzip Eisenbahnschiene). Genau diesen ersten Schall von unten hörte Wiliam Rodriguez auch am 11.9.2001 und ca. 1-2 s später (Direktschall / reflektierter Schall) dann die Schallwellen aus dem Einschlag ca. 300m über seinem Kopf. Im Zuge des Verschwörungstheorien wurde der Höreindruck von Wiliam Rodriguez zur Sprengung (unten) umgedeutet, allerdings gut 1h zu früh für den Kollaps des Gebäudes.
  • Es knallte und krachte oft laut nach dem Aufprall der Flugzeuge im Gebäude - aber es gab keine Sprengungsgeräusche kurz vor dem Kollaps der Türme.
  • Sprengstoff und Sprengzünder überstehen auch kurze Feuer nicht unbeschadet, hätten also vorzeitig explodieren müssen.
  • Zu Sprengungen wären Detonationen an Stahlelementen im Kilometer/s-Bereich, auch in der Druckwelle, nötig gewesen.
  • Gesehen wurden nur Verpuffungen im Meter/s- Bereich, und zwar erst nach Beginn der Zusammenbrüche.
  • Die seismischen Erschütterungen können ebensogut durch den Einsturz selbst hervorgerufen worden sein.
  • Ein Zerbersten der Betonteile ist beim Zusammenbruch solcher Gewichte auch ohne Sprengung zu erwarten.
  • Das frühere Sprengstoffattentat beweist eher den längerfristigen islamistischen Hintergrund als eine erneute Sprengung.

„Die Stahlträger sind nicht geschmolzen.“

Die Stahlträger der WTC-Gebäude hätten nicht schmelzen können, so dass die Einsturzursache woanders liegen müsse.

Argumente dafür

  • Die Brenntemperatur von Kerosin liege bei maximal 800 °C.
  • Erst ab 1100 °C verliere Stahl seine Festigkeit.
  • Diese Temperatur könne im Gebäude nicht erreicht worden sein, da nach kurzer Zeit kaum noch Sauerstoff vorhanden gewesen sei.
  • Die Stahlträger seien teilweise mit Asbest und Beton gegen Feuer geschützt gewesen.
  • Der relativ schnelle Abtransport der Trümmer habe deren genaue Untersuchung unmöglich gemacht.

Argumente dagegen

Der Bericht der Materialforscher Thomas W. Eagar und Christopher Musso vom renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) setzte sich mit dem Feuer und der Einsturzursache (hier: Argumente 3 bis 5), auseinander (siehe dazu Veröffentlichung in der Fachzeitschrift JOM).

  • Es widerlegt die These vom Schmelzgrad der Stahlträger: Verbauter Stahl verliert seine Festigkeit bereits bei geringeren Temperaturen als den angegebenen 1100 °C.
  • Baustahl verformt sich mit typischen 1,2 cm pro m bei 100 Grad Celsius. Schon 200 °C haben die Zwischendecken der Türme um bis zu einem Meter verformt. Ab 400 °C war nur noch 3/4 der Festigkeit vorhanden. Ab 425 °C begann der Stahl weich zu werden, bei ca. 650 °C verlor er die Hälfte seiner Festigkeit. Die Stahlträger sind also nicht geschmolzen (was tatsächlich erst bei über 1100°C möglich ist), sondern erweicht und schließlich unter dem tonnenschweren Gewicht des Betons kollabiert.
  • Viele der im Gebäude vorhandenen Stoffe, z.B. Papier, entwickelten beim Verbrennen Temperaturen über 1100 °C. Die Luftzufuhr war durch die beim Einschlag zerstörten Fensterscheiben ungehindert und sogar kaminartig verstärkt.
  • Der Schutz am Stahl von typischen 3,8 cm Vermiculit (asbestfrei – Nordturm) und 1,9 cm Vermiculit (Südturm, noch in der Sanierung) wurde durch Trümmerteile stark beschädigt. Weder Asbest noch Beton waren als Brandschutz verbaut.
  • Das WTC war aus nummerierten Fertigteilen zusammengesetzt – deren exakte Einbaulage war in Plänen vermerkt.
  • Teile aus den vom Einschlag nicht betroffenen Teilen wurden nach mehrfacher Sichtkontrolle verkauft. Aber alle direkt betroffenen Teile wurden zurückgehalten, untersucht und sind bis heute vorhanden.

„Die Türme hätten kippen müssen.“

Die Türme hätten bei Erhitzung durch Kerosin und allmählichem Versagen tragender Elemente zur Einschlagsseite hin kippen müssen.

Argumente dafür

  • Das Fallen der Betonfußböden könne unmöglich auf allen Seiten zugleich eingesetzt, sondern müsse zuerst in Einschlagnähe begonnen haben.
  • Demnach müsse sich das Gebäude zur Einschlagsseite geneigt haben.
  • Die kleinste Winkelabweichung würde sich daraufhin nur potenzieren, nicht annullieren.
  • Dann hätten die Türme zur Seite kippen, nicht von oben nach unten zusammensacken müssen.
  • Auch die Massenträgheit erkläre das Zusammensacken nicht: Masse wirke stabilisierend auf bewegte (fallende) Körper. Stahlprofile erweichen langsam, dann winden sie sich von der Hitzeseite weg. Das koste Zeit. Dabei erfahre die Turmspitze eine Winkelabweichung, die weiter zum Biegegrund beitrage. Wie bei einem gefällten Baum hätte der Turm also umkippen, nicht seinen „Stamm“ zerschmettern müssen.
  • Demnach könne nur das gezielte sprengtechnische Trennen, symmetrisch und synchronisiert, eine derartig perfekte Demolierung hervorgerufen haben ([2]).

Argumente dagegen

  • Es handelte sich nicht um einen schmalen Industrieturm, der durch einen niedrigen Knickpunkt quasi umgekippt worden wäre.
  • Vielmehr verhinderte die Massenträgheit der jeweils etwa 500.000 Tonnen schweren Türme ein Kippen zur Seite, selbst mit unterschiedlich angesetzten Bruchpunkten.
  • Die Türme besaßen aus Gründen der Gewichtseinsparung keine solide betonierten Fußböden, sondern diese bestanden aus Aluminiumblechen, die zwischen dem Kern und der stählernen Außenwand eingehängt waren. Diese Bleche wurden dann mit einer dünnen Lage Zement übergossen.
  • Nach Aussagen von Feuerwehrexperten können solche Böden einem Brand nur etwa 15 Minuten standhalten.
  • Trotz ihres gewaltigen Gewichts bestanden die Türme hauptsächlich aus Hohlraum und waren kein monolithischer Körper wie ein Baumstamm, so dass sie in sich zusammensacken konnten.
  • Sobald ein Boden zusammenbrach, stürzte er auf den nächstunteren und löste so eine Kettenreaktion aus.
  • Das bestätigen die Bilder des eingestürzten Trümmerhaufens, nachdem sich die Staubwolke gelegt hatte.
  • Brennendes Kerosin rann die Fahrstuhlschächte hinunter und beschädigte somit auch weit unterhalb der Einschlagsstelle gelegene Stützelemente. Die Behauptung es könnten durch den Flugzeuganschlag nur die Stahlträger in den direkt betroffenen Stockwerken und den darüber gelegenen (da Hitze fast nur nach oben wirkt) beschädigt worden sein, ist somit schlicht falsch.

Filmaufnahmen zeigen, dass die Fernsehantenne auf dem einen Turm zuerst eingesackt ist, bevor sich die Gebäudehülle nach unten bewegte. Dies untermauert das Fakt, dass der tragende Kern (mit Aufzugsschächten etc.) zuerst eingestürzt ist. Solche Gebäude können fast nur in sich zusammensacken anstelle umzukippen.

„Der erste Turm hätte vor dem zweiten kippen müssen.“

Aufgrund der unterschiedlichen Aufschlaghöhen und Aufschlagwinkel hätte der zuerst getroffene Turm eher einstürzen müssen als der zweite.

Argumente dafür

  • Die Türme bestanden aus einem Stahlkern und einer durch Stahlträger gehaltenen Betonhülle. Flugzeug 1 traf Tower 1 genau rechtwinklig, die Explosion traf also genau den tragenden Stahlkern.
  • Flugzeug 2 hätte Tower 2 fast verfehlt und traf ihn seitlich. Große Teile der Explosion fanden außerhalb des Gebäudes oder in der Betonhülle statt und betrafen kaum den Stahlkern.
  • Trotzdem stürzte Tower 2 früher ein als Tower 1. Das könne nur durch eine andere Ursache erklärt werden.

Argumente dagegen

  • Flugzeug 2 traf den Turm deutlich tiefer als Flugzeug 1. Die weit höhere Belastung des beschädigten Turms 2 durch die Schwerkraft führte zu seinem früheren Einsturz.

„Es gab keinen Flugzeugabsturz in Pennsylvania.“

Gerhard Wisnewski zufolge seien an der Absturzstelle in Pennsylvania nur sehr kleine oder gar keine Bruchstücke eines Flugzeugs gefunden worden. Daher könne dort keine große Verkehrsmaschine abgestürzt sein. Ein anderes Flugzeug sei möglicherweise durch eine Rakete abgeschossen und seine Wrackteile heimlich beseitigt worden.

Argumente dafür

  • Der Bürgermeister von Shankville soll als erster Zeuge an der Absturzstelle gesagt haben: There was no airplane. No airplane! ("Es gab kein Flugzeug. Kein Flugzeug!")
  • Untersuchungsberichte des Flugunfalls wurden nicht veröffentlicht.
  • Es fehlen Fotos von Wrackteilen.
  • Die zugänglichen Fotos zeigen nur nicht identifizierbare Blechteile am Boden, die keinem Flugzeug zuzuordnen sind.
  • Dutzende Menschen sagten aus, sie hätten sich über das Fehlen eines Wracks und von Wrackteilen an der Absturzstelle gewundert.

Argumente dagegen

Das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL Nr. 37/2003 ging Wisnewskis These nach und befragte einige der von ihm genannten Zeugen.

  • Demnach sagte der Bürgermeister: There was no airplane anymore – nothing was left! - "Es gab kein Flugzeug mehr - nichts war übrig!", bezogen auf die Explosion des Flugzeugs beim Aufprall, die es völlig zerstört habe.
  • Er sagte aber auch: Es seien sehr wohl größere Flugzeugteile wie die Triebwerke an anderer Stelle gefunden worden.
  • Zahlreiche Augenzeugen bestätigen übereinstimmend den Absturz des Flugzeugs.
  • Das „Verschwinden“ des Wracks erklärt sich aus der Explosion sowie dem tiefen Eindringen in den Ackerboden beim Aufprall.
  • Die fehlenden Fotos von Wrackteilen oder angeblich fehlende Untersuchungsberichte konnte der Spiegel nicht „widerlegen“, weil die behördliche Untersuchung noch nicht abgeschlossen und ihre Ergebnisse noch nicht veröffentlicht waren.

Der WDR untersuchte nochmals mit Profi-Redakteuren die Ereignisse in Shanksville und erfuhr:

  • Das Flugzeug wurde weitgehend geborgen.
  • Ende September 2001 wurden Kleidungsstücke und andere persönliche Gegenstände den Angehörigen, die Flugzeugreste der Versicherung von United Airlines übergeben.
  • DNS-Reste aller Passagiere sowie vier Unbekannter wurden im Krater identifiziert.
  • Nur kleine Trümmerteile wurden außerhalb des Kraters entdeckt. Am weitesten waren Papierstücke geflogen.

„Das Pentagon wurde nicht von einem Flugzeug getroffen.“

Auch das Flugzeug, das das Pentagon getroffen haben soll, existiere nicht.

Argumente dafür

  • Fotos vom zerstörten Pentagon legen nahe, dass ein Flugzeug perfekt das erste Stockwerk des Gebäudes getroffen haben muss, ohne den Boden zu berühren. Das sei unwahrscheinlich, da die Piloten eine solche fliegerische Meisterleistung kaum hätten vollbringen können. Ihre Fluglehrer seien nicht von ihren Künsten überzeugt gewesen. Einer habe gesagt: „Sie werden niemals Piloten werden.“
  • Das Loch im Pentagon sei zu klein für eine Boeing 757.
  • Der Triebwerksschub der Maschine hätte beim Überflug der Stadtautobahn Autos herumwirbeln müssen, was nicht der Fall gewesen sei.
  • Auch im Pentagon habe es, wie in Pennsylvania, keine Spuren einer Boeing 757 gegeben. Auf keinem Foto seien Flugzeugtrümmer zu sehen. Sichtbare Trümmer erinnerten, wie in Pennsylvania, an alten Schrott, nicht an Wrackteile eines Flugzeugs.
  • Das Absturzvideo vom Pentagon stammt aus keiner offiziellen Quelle und zeigt einige Merkwürdigkeiten, die immer wieder von Hobbyexperten herausgestellt wurden, wie z.B. hier
  • Die riesige, brennende Kerosinwolke habe weder Brandspuren noch Ruß auf dem Rasen hinterlassen, und auch ein Wachturm neben dem Aufschlagsgebiet weise weder Rußflecken noch geborstene Fensterscheiben auf.
  • Die Blackboxes würden unter Verschluss gehalten.
  • Das Auffinden und eindeutige Identifizieren von DNA-Spuren in einem angeblich vollständig „verdampften“ Flugzeugwrack sei vollkommen unmöglich, zumal offenbar weder größere Flugzeug- noch Leichenteile übrig blieben [3]

Siehe dazu auch einen Bericht über das „Flugzeug“ am Pentagon

Argumente dagegen

  • Einer der Fluglehrer, Marcel Bernard, sagte aus: Das Zielen auf das Pentagon ist keine fliegerische Meisterleistung... (ein entführtes Flugzeug) war dazu durchaus in der Lage. „Ich habe keinen Zweifel, dass jemand, der einmal ein entführtes Flugzeug auf Kurs gebracht hat, in der Lage war, dieses auf ein bestimmtes Gebäude zielen zu lassen und es zu treffen. Die schwierigsten Flugmanöver sind Landen und Starten.([4])
  • Das Flugzeug schlug zunächst auf dem Boden auf und schoss dann ins Gebäude. Der Aufprall wurde von einer Außenkamera gefilmt und zeigt deutlich die Explosion mit Spuren einer riesigen Kerosinwolke.
  • Der Einschlagskrater entspricht den Maßen der Verkehrsmaschine, die auch an den anderen Stockwerken Schäden verursachte.
  • Etwa 50–100 namentlich in der Washington Post u.ä. Medien aufgeführte Augenzeugen bezeugten den Aufprall: Eine viel befahrene Stadtautobahn führt direkt am Pentagon vorbei.
  • Der Aufprall setzte im Gebäude gewaltige thermische und kinetische Energie frei, die die Maschine in kleine Teile zerfetzten. Ein Flugzeug aus sprödem Aluminium zerfällt bei solchen Aufschlagbedingungen in kleine Bruchstücke (vgl. Swissair 111, deren Schnipsel man vom Meeresgrund barg und zusammensetzte).
  • Es existieren zahlreiche Fotos von den Flugzeugtrümmern und Wrackresten im Innern des Gebäudes ([5]).
  • Beide passenden Flugschreiber wurden geborgen.
  • Teils noch erhaltene Leichenteile und Kleidungsstücke konnten geborgen werden.
  • Einem internationalen Medizinerteam vor Ort - Fotos zeigen dessen Zelte vor dem Pentagon - gelang die DNA-Identifikation der meisten Passagiere, auch der Entführer. Deren DNA-Reste fand man teils in Mauersteinen der äußeren Pentagonwand: Sie saßen demnach ganz vorn im Flugzeug.

Flugzeug-Fernsteuerung

Die Flugzeuge seien ferngesteuert worden, nachdem sie entführt wurden.

Argumente dafür

  • Die Entführer wollten vermutlich nur Aufmerksamkeit erregen, um in die Presse zu kommen, da sie keine wirkliche Bewaffnung hatten.
  • Sie waren nur unzureichend als Piloten großer Verkehrsmaschinen ausgebildet. Eine Fernsteuerung könnte die exakte, präzise Navigation der Flugzeuge, die das WTC trafen, besser erklären.
  • Ein Pilot habe der Flugleitstelle am Boden zuvor gesagt, er habe sein Flugzeug nicht mehr unter Kontrolle: Dies sei nur am 11. September einmal in den Nachrichten gesagt und dann nicht weiterverfolgt worden. Es spreche gegen eine Übernahme der Steuerung durch die Entführer.

Argumente dagegen

  • Es ist zwar möglich, Flugzeuge fernzusteuern. Allerdings gibt es für instabile Flugzustände im Grenzbereich hoher Geschwindigkeiten und bei Überlast der Motoren keine technische Lösung, um eine Fernsteuerung großer Verkehrsmaschinen über lange Strecken aufrecht zu erhalten.
  • Die Aufnahmen vom Kurs der zweiten Maschine auf das WTC zeigen deutlich einen Schwenk in letzter Sekunde, um das Gebäude nicht zu verfehlen: Dieser kann nur manuell durch den Piloten ausgeführt worden sein.
  • Bei einer Aufhebung der manuellen Steuerbarkeit hätten die Piloten die Bodenkontrolle darüber informiert und verschiedene technische Möglichkeiten gehabt, um die Fernsteuerung unwirksam zu machen (z.B. im äußersten Fall mit Absturzrisiko: Motoren abstellen).

„Die Massenmedien sind zensiert bzw. üben Selbstzensur.“

Die Massenmedien seien zentral gesteuert, da sie alle die Verbreitung „wahrer“ Informationen über die Anschläge verhinderten.

Argumente dafür

  • Die Vertreter der offiziellen Version hätten die Hintergründe überhaupt nicht oder nur sehr oberflächlich erforscht.
  • Die rasche Verbreitung einer einzigen Version ohne Erwägung anderer Erklärungen wecke Misstrauen und spreche für zentrale Mediensteuerung oder Selbstzensur.
  • Die geschlossene Ablehnungsfront gegen die Thesen der Skeptiker beruhe ebenfalls auf einer sekundären Verschwörung und solle ihre Arbeit gezielt herabsetzen.
  • Es gibt nur wenige große Nachrichtenagenturen, die ihre Meldungen weiterverkaufen. Man sollte sich über die Hintergründe und Vernetzungen informieren, wer bei diesen "Diensten" arbeitet und wer mit wem in Verbindung steht.

Argumente dagegen

  • Diese Verschwörungsthesen lassen sich in kleineren, alternativen Medien gut verbreiten und verkaufen, werden also keineswegs unterdrückt.
  • Der investigative Journalismus, (Spiegel, Süddeutsche, FAZ) war vermutlich durch die Flut von Meldungen zunächst überfordert. Dass er nicht sofort alles widerlegte, spricht eher für seine Umsicht beim Verarbeiten von möglichen Informationen.
  • Die einzelnen Verschwörungsthesen basieren auf Indizien zweiter Wahl: Sie nehmen z.B. stets im Internet zugängliche Fotos als Quellen. Keine dieser Indizien war bei Nachrecherchen haltbar.
  • Die verschwörungstheoretischen Buchautoren wählten zudem nur die ihren Thesen zuträglichen Indizien und Vermutungen aus, während sie solide Hintergrundinformationen zu den Ereignissen und andere Augenzeugenberichte oder Bildmaterial ignorierten oder gar zensierten. Sie arbeiten also selbst mit Tricks, um beim Publikum Emotionen zu wecken und Verkaufserfolge zu erzielen.
  • Diese Mischung aus unsinnigen Pseudofakten und Emotionen erreichte viele Medien - etwa den Spiegel oder die Redaktion der Sendung Panorama - unvorbereitet. Bei einer sofortigen Widerlegung wäre sie unnötig als diskutierbar aufgewertet worden.

„Israel ist der Drahtzieher.“

Dieses Stereotyp tauchte in Medien der Islamisten auf und war dort fest in ein antisemitisches Verschwörungsszenario integriert. So unterstellte z.B. der Fernsehsender der libanesischen Hisbollah, der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad habe die Anschläge inszeniert, um die israelische Position zu stärken. „Belegt“ wurde dies mit der falschen Behauptung, alle 4.000 im WTC beschäftigten Juden hätten an diesem Tag Urlaub genommen. Die USA lassen bei ihren Volkszählungen außerdem keine Religionszugehörigkeit erheben, wodurch keine staatlichen Statistiken zur Widerlegung dieser Verschwörungstheorie existieren. Eine genaue Aussage darüber wieviele Angehörige der einzelnen Religionsgemeinschaft bei den Anschlägen starben ist somit schlicht nicht möglich. Die jüdischen Opferzahlen wurden deshalb von diversen jüdischen Gemeinden und Einrichtungen auf eigene Faust erhoben, sie liegen je nach Quelle zwischen 200 und 500 jüdischen Todesopfern.

In den arabischen Ländern ist diese antisemitische Variante der 9/11-Verschwörungstheorie weit verbreitet. Zudem wird in dem dem 11. September folgenden Irak-Feldzug ein weiteres Anzeichen für die Schuld der Juden gesehen, da der Krieg Israel geholfen habe, arabische Gefahrenquellen zu verringern oder auszuschalten und künftig Israel an die irakische Ölversorgung anzukoppeln.

Die eingangs zitierten 9/11-Skeptiker vertreten diese Behauptung jedoch nicht. Trotzdem hört man diese Sicht – wenn auch abgemildert – oft auch bei westlichen 9/11-Verschwörungstheorie-Freunden.

Rechtsextremisten übernehmen und kolportieren diese Sicht, um so Zustimmung bei Israel- und USA-Kritikern zu finden und ihren Antisemitismus zu verbreiten.

Medienveröffentlichungen

Die Medien nahmen das Thema besonders im Jahr 2003 auf und versuchten auf verschiedene Weise, den Wahrheitsgehalt der Verschwörungsthesen zum 11. September 2001 zu überprüfen, deren Autoren und die politischen Nebenwirkungen ihrer Thesen zu kritisieren.

  • Die Berliner „taz - die Tageszeitung“ warf deren Vertretern am 2. Juli 2003 einen Schulterschluss mit der Holocaustleugnung vor, weil sie sich von Rechtsextremisten hofieren und benutzen ließen und deren Weltsicht bestätigten. Vorausgegangen war ein Treffen von Verschwörungsautoren, bei dem Horst Mahler als Gast unbehelligt blieb, während Zwischenrufer gegen Mahlers Anwesenheit sofort aus dem Saal verwiesen wurden. Daher vertrat die taz die Auffassung, die gesellschaftliche Funktion der Gerüchte um den 11.9. sei eine ganz andere als die vorgegebene Absicht der „Aufklärung“. [6].
  • Eine Spiegel-Titelgeschichte vom 8. September 2003 setzte sich mit einigen Kernthesen besonders von Gerhard Wisnewski und Mathias Bröckers auseinander. Man wies beiden nach, schlampig recherchiert, einseitige Zeugen ausgewählt und Fakten verfälscht zu haben.
  • Autor Andreas von Bülow wurde in der Sendung „Menschen bei Maischberger“ am 9. September 2003 vorgeworfen, seine Vorwürfe unter Missachtung jeglicher journalistischer Sorgfaltspflicht in die Welt zu setzen [7].
  • Mathias Bröckers ([8]) und Gerhard Wisnewski ([9]) haben Stellungnahmen zu den Vorwürfen abgegeben. Diese erklären die Gegenargumente der Presseberichte wiederum aus verabredeter Ignoranz und halten die meisten ihrer Verdachtsmomente aufrecht.
  • Der Drehbuchautor Christian Jeltsch greift das Thema 'Verschwörungstheorien' in der 600. Tatort-Folge mit dem Titel "Sheherazade" auf. In den USA wird dies aufmerksam registriert und kommentiert.

Vorläufiges Ergebnis

Bei vielen Medienberichten muss der gewöhnliche Nachrichtenkonsument die präsentierten Informationen zunächst glauben, ohne die wissenschaftlichen Fakten genau nachprüfen zu können. Dazu müsste er die Originalberichte beider Seiten kennen, die oft situationsbedingte Polemik abziehen und Punkt für Punkt aufeinander beziehen. Er müsste die Sachargumente für und gegen jede Einzelthese einander gegenüberstellen und dann sorgfältig Quelle und Kern jedes einzelnen Arguments überprüfen, soweit es die öffentlich zugänglichen Informationen und die eigene Fachkenntnis ermöglichen.

Dieser Methodik ist dieser Artikel soweit wie möglich gefolgt. So ließen sich einzelne Verschwörungsthesen als falsch wahrscheinlich machen. Daraus leiten Kritiker oft die Unglaubwürdigkeit aller Behauptungen der genannten Buchautoren ab. Sie kritisieren deren journalistisch unsaubere Arbeitsweise, verkaufsorientierte Sensationsmache und die Ausbeutung des Themas ohne Rücksicht auf das Leid der Betroffenen.

Dieser Verdacht besteht schon deshalb,

  • weil die verschiedenen Verschwörungsautoren inhaltlich kaum Neues und Originäres zu bieten haben, sondern vielfach von amerikanischen Vorbildern und voneinander abschreiben;
  • weil ein Großteil ihrer angegebenen „Argumente“ keine sind, sondern ihrerseits nur aus unbewiesenen Behauptungen bestehen;
  • weil diese relativ wahllos zusammengetragen werden und oft nicht konsistent miteinander sind;
  • weil eine wirklich alternative Erklärung für die geweckten Zweifel von den Autoren nicht geboten wird. Sie deuten nur an, dass hinter all dem die CIA selbst stecken müsse.
  • Diese Andeutung wird - wie für jede monokausale Verschwörungstheorie typisch - für ihre Vertreter zur sich selbst tragenden Wahrheit, weil der angenommene Urheber natürlich jedes Interesse haben müsste, Nachforschungen zur Aufklärung der tatsächlichen Ursachen zu verhindern. Darauf kann dann die Kritik an den mangelhaft belegten Verschwörungsthesen leicht zurückgeführt werden.
  • So werden auch Versuche, einzelne fehlerhafte Argumente der Autoren als weit hergeholt, lächerlich und absurd darzustellen, von diesen als Ablenkungsmanöver und Verhinderung von weiteren Nachforschungen betrachtet.

Dass eine Mehrheit der Deutschen die Urheberschaft der US-Regierung für möglich hält und einzelnen Argumenten dafür Glauben schenkt, kann die fehlenden Belege dafür jedoch nicht ersetzen. Diese bietet z.B. der umfangreiche Untersuchungsbericht der gemeinsamen Nationalen Kommission von US-Senat und US-Kongress vom Mai 2004, der eine nicht direkt von der Regierung abhängige Expertengruppe mit eigenen Nachforschungen beauftragte (siehe Weblinks). Die Ergebnisse dieser Kommission sind minutiös und detailliert belegt. Sie werden gleichwohl zum Teil als lückenhaft kritisiert.

Der Inhalt dieser Seite stammt von Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation


TOP